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2002 – als mich eine große deutsche Tageszeitung interviewen wollte

Logo AG Nahtstrumpf

Als mich im Jahr 2002 eine große deutsche Tageszeitung interviewen wollte, da schickte ich eine Absage

Wie schön, das Yahoo auch uralte Mails speichert, sodass ich diese alten Schriften heute noch abrufen kann. So ist es gestern, am 17. Dezember 2024 geschehen, das mir eine alte Mail wieder zu Augen kam, als ich eigentlich etwas anderes suchte.

Ich suchte also etwas Anderes und da tauchte plötzlich diese Mail aus dem Archiv auf und es machte im Gehirn klick. Ach ja, stimmt, so war das… Also begab es sich im Jahr 2002 in Deutschland, das ich eine Interviewanfrage einer großen deutschen Tageszeitung bekam, verbunden mit dem Wunsch, gleich noch ein paar schöne Fotos beizusteuern. Instagram und Facebook waren noch nicht erfunden, das Internet in Deutschland noch irgendwie halbwegs neu für das breite Volk. AG Nahtstrumpf war für mich eine Gallerie und sowas wie uns gab es vorher logischerweise noch nicht.

Also bekam ich eine Interviewanfrage. Ich weiss nicht mehr genau, wie der Kontakt zustande kam, aber die Anfragerin wusste wohl, das wir unsere Wurzeln in der Gothic-Szene haben und darauf sollte diese Interview aufbauen. Nach kurzer Überlegung beantwortet ich die Anfrage- ganz arrogant – mit „Nein“ und ich hatte damals meine Gründe, welche mit dem Klischee zusammenhängen, hört man allein schon den Namen. Lest selbst und ratet, welche Zeitung das damals war.

Hallo,

… oh-ha XYZ- Zeitung da bin ich, zugegeben, doch etwas voreingenommen. Weiterhin gibt gar nicht so viele (Macher) bei uns, eigentlich nur Zwei. Wobei die zweite Person nun mittlerweile meine Ex-Lebensabschnittsgefährtin ist;-). Natürlich arbeiten wir zeitweise auch mit Anderen zusammen, wie z.B. mit BODYCULT. (Roco von BODYCULT sind, wie ich finde, auch die technisch besseren Photos gelungen *g*).

Das mit der Gotikszene ist nun wieder eine Frage des Philosophierens, auf welches sich  die Zielgruppe der XYZ-Zeitung nun überhaupt nicht einlassen möchte, da anstrengend und von Vorurteilen geprägtes Klischee das Hirn dominiert. Information/ Pseudoinformation konsumieren; nie verarbeiten. (auch hier dominiert mich ein Klischee.

So lange solche Un- Informationen, wie Gothik= SM= Fetischbewegung= Satanskult= necrophil veranlagt usw. kursieren, möchte Niemand etwas Anders lesen, da absolut uninteressant. Wer ist Willens, sich ernsthaft  mit der Gotikszene auseinandersetzen, wenn er/ sie bemerkt, das projeziertes Abbild schon im Ansatz nicht stimmt? Weiterhin möchte ich als einzelne Person nicht stellvertretend für eine „Szene“ sprechen, die so bunt und vielfältig in ihren Richtungen ist. Wobei ich/ wir nun exakt in das sexuell orientierte Bild der Gotikszene passen würden.

Eine x-te Story über eine SM/ Fetisch- Gotikszene schadet Selbiger ungemein. Gerade in Leipzig, das seit der Wende (auch vorher schon) eine absolut einmalige Toleranz gegenüber den Schwarzen zeigt. In welcher deutschen Stadt gibt es das schon? Und diese Offenheit ist nicht geheuchelt. Hier bin ich mir meiner Verantwortung schon bewußt.

Für die LVZ  hätten wir uns die Sache überlegen können. Aus Erfahrung kann man sagen, das die Leutchen eigentlich immer ohne Vorbehalte berichten. Über BODYCULT berichtete die LVZ übrigends schon im Jahr 2000… .

In der Hoffnung, das meine Direktheit keine Verunsicherung auslöst, aber so sind wir in den östlichen Bundesländern nun einmal.

 

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