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Als stiller Beobachter in der Hotelbar

26.11.2009

Einige Tage in der entspannten Atmosphäre eines guten Hotels irgendwo in Nirgendwo Mecklenburg-Vorpommerns zu verbringen, gibt Ruhe, Mitmenschen in ihrem Miteinander zu beobachten. Die öffentlichen Räume des Hotels sind angenehm gestaltet- sie laden ein, den schönen Ort auf sich wirken zu lassen. „Hotel Schloss Teschow“ heisst der angenehme Platz übrigens.

So sitze ich in der Bar, passe vom Outfit nicht so recht an diesen Platz und beginne mit Auge & Ohr die Observationswürdigkeit der Gäste zu taxieren… Es verspricht zunächst nicht, interessant zu werden: ein Paar Anfang 40 – er in der Freizeit-Business-Uniform platziert sich mit seiner Begleiterin an der Bar.  Ganz der Gockel beherrscht natürlich er die Szenerie und ich ganz in Hör- und Sehweiten amüsiere mich als Beobachter über das Verständnis der männlichen Rolle in dieser undefinierten MenschenBeziehung. Sie sieht für ihn vor, den Wortführer mit mächtig viel Ahnung und Einblick in komplexe Zusammenhänge zu spielen.

Der beigestellten Frau an der Seite wird mit ausschweifenden Worten die gültige Weisheit postuliert. Ihr bleibt dabei nur, mit dünnen Silben das Gesagte wohltuend zu bestätigen. Der Wortführer gibt seine Meinungen ab, ohne das ein Standpunkt erkennbar wäre.

Ich sitze daneben, wirke uninteressiert, und da ich auf unwichtigem Gebiet durchaus Fachmann bin, wird mir das vergnügliche Glück zuteil, den Worthäuptling des Dummplapperns zu entlarven. Was hab ich davon? Nix, außer darüber zu philosophieren, wie gleißend die abgefeuerten Blendgranaten blind machen können… Vielleicht resultiert meine Empfindung aus am von mir genossenem Wiskey, der ja in einer Übersetzung aus dem Gälischen sinngemäß „Lebenswswasser“ heißt und somit die Sinne schärft oder betäubt. Sucht es Euch aus ;-).

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